Brammer-Stuhtmann

Zur Geschichte der Familien Stuhtmann und Brammer in Raven, Etzen und Eyendorf

Käthe wurde am 1. November 1906 geboren. Sie wurde schon früh herzkrank, sagte ihre Mutter Emma. anfangs ging sie nach Lüneburg aufs Lyzeum (Höhere Schule für Mädchen), musste aber bald zu Hause unterrichtet werden. Das Zimmer im Dachgeschoss hieß “Schulstube” / „Schoulstuuv“, so lange ich zurückdenken kann.
Nach dem Krieg wohnten hier Flüchtlinge und Ausgebombte, dann diente es als Gästezimmer, z.B. für Kistenmachers, Tante Senta Kieß geb. Wolter (Käthes Cousine aus Hannover), Bishops.
Hans und ich hatten 1960-1962 unser Jungs-Zimmer da.

Käthe ist 1924 schon mit 17 Jahren gestorben. Sie war in kurzer Zeit sehr groß geworden, an die 2 Meter – Akromegalie heißt diese Krankheit. Das hat ihr Herz nicht verkraftet, und so starb sie am 24. Juni 1924. Seither hat ihre Mutter Emma nie wieder die Trauerkleidung abgelegt. Bis zu ihrem Tode am 1. August 1964 trug sie schwarz. Sie wurde 40 Jahre später neben ihrer Tochter beerdigt. Bei ihr hat sie immer sein wollen.

Auf dem ersten Bild unten ist Käthe in Raven vor der Veranda abgebildet. Die Veranda war bis zum Abriss des Hauses 2016 da, auch wenn die alten Balustraden mit dem Jugendstil-Blumenmuster im Holz im Laufe der Jahrzehnte längst verrottet waren.

Käthes Mutter Emma hat alle Postkarten, die ihr zum Neuen Jahr, zu Ostern, zu ihrem Geburtstag am 1. November und zu Weihnachten geschickt wurden, aufbewahrt. Die habe ich eingesccannt, und man kann sie hier sehen.

> Achtlos auf den Sperrmüll geworfen, von Nachbarn gerettet: Käthes Kinderwagen

Vor der Veranda

Käthe war mit ihren Eltern bei ihrem Onkel Julius Wolter zu Besuch.
Das Foto oben wurde bei Carl Thies in Hannover angefertigt.

Wie ihr Vater Gustav war Käthe eine passionierte Reiterin.

Wer die beiden Jungen sind, weiß ich nicht.

 

Käthes Konfirmation
Käthe Stuhtmann (1906-1924) und ihre Mitkonfirmanden 1922

Käthe Stuhtmann hat, wie wohl die anderen auch, für ihre Mitkonfirmandinnen und -konfirmanden ein Poesiealbum angelegt. Darin finden sich Gedichte und Sinnsprüche der Kinder, die 1922 in der Kirche zu Raven konfirmiert wurden.
Sie kommen aus Raven, Rolfsen, Soderstorf, Schwindebeck, Wetzen und Evendorf; das sind die Dörfer, die das Kirchspiel Raven umfasst. (Das von Raven 6 km entfernte Evendorf gehört mittlerweile zum Kirchspiel Egestorf, denn das ist nur gut 1 km von Evendorf entfernt.)

Alle haben sich zwischen dem 16. Januar und dem 9. März 1922 eingetragen.
Die Namen führe ich hier in der Reihenfolge der Einträge auf:

Hanna Rüther, Raven
Marie Spinski, Raven
Martha Lühr, Rolfsen
Elisabeth Eggers, Rolfsen
Erna Brooks, Schwindebeck
Paula Wolter, Soderstorf
Trude Rüther, Wetzen
Alwine Blank, Wetzen
Wilhelmine Lühmann, Wetzen
Mathilde Cordes, Evendorf
Elfriede Witthöft, Evendorf
Toni von der Heide, Evendorf
Erna Jungmann, Evendorf
Adolf Witte, Raven
Otto Rademacher, Raven
Richard Peper, Soderstorf
Karl Rieckmann, Soderstorf
Hermann Stegen, Schwindebeck
Rudolf Hünert, Evendorf
Otto Meyer, Evendorf
Albert Inselmann, Evendorf
Karl Petersen, Wetzen

 

 

Bereit zur Ausfahrt  

Zeitungsanzeige mit Stellenangebot für Hauslehrerin (1917)

Käthe hat gerne mit Tusche gemalt, so wie hier die hofseitige Ansicht des Hauses. Hinter dem Haus ist der Speicher, dann die Steinmauer und rechts die Scheune.
Das Haus wurde im Sommer 1956 umgebaut: Das Fachwerk im Erdgeschoss wurde jenseits des Wohnbereichsdurch eine massive Mauer ersetzt und ein für damalige Verhältnisse moderner Kuhstall wurde gebaut.
Im Februar/März 2016 wurde das Haus jedoch abgerissen. Die Eichen wurden bereits im Februar 2014 gefällt.

 Traueranzeige für Käthe Stuhtmann; unten der Grabstein aus weißem Marmor.

Auf dem Grabkreuz ist ein Hinweis auf Psalm 121 („Der treue Menschenhüter“), Verse 1 und 2 angebracht:

1. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?

2. Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

    

Achtlos auf den Sperrmüll geworfen, von Nachbarn gerettet: Käthes Kinderwagen. Hölzerner Boden, an der Seite metallene Verzierungen, am Griff Keramikknöpfe; die Räder waren hartgummibereift.

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