Brammer-Stuhtmann

Zur Geschichte der Familien Stuhtmann und Brammer in Raven, Etzen und Eyendorf

Seit alters benennen die Leute Flurstücke nach besonderen Kennzeichen.

Altbürgermeister Heinrich Dittmer hat diese für Raven benannt, und in der Schulchronik finden sich weitere Namen:

Flurnamen und mehr, was sonst vergessen wird …

An Backhäusern zum Brotbacken
Nr.1 Stuhtmann (heute Brammer); Nr. 2 Vicken (heute Gellersen); Nr.3 Wölper; Nr.4 Keuhn, jetzt Ohlhoff; Nr.5 Westermann (jetzt Meierkord); Nr.6 die Pfarre; Nr. 7 der Küster, Nr.8 Dörpsbackhus bei Gustav Bruns

Brunnen (Sod) in Raven
Nr.1 Stuhtmann (heute Brammer) – 4 (davon 1 Tiefbrunnen); Nr.2 Vicken – 1; Nr.3 Härrs (heute Müller) – 1; Nr.4 Wölper – 1; Nr.5 Mauken (heute Tödter) – 1; Nr.6 Keuhn (heute Ohlhoff) – 1; Nr.7 Hagemann (Krause) 1; Nr. 8 Sages (Fedders) – ; Nr.9 Beitjers (Hedder) – 1; Nr. 10 Meyers (Wölper-Meyerkord) – 1 Tiefbrunnen; Nr. 13 Pastor – 1; Nr.15 Küsterei – 2; Nr.16 Heerbarg – 1; Nr.17 Schmedts (Hedder) -1; (Kreihensaal); Nr.20 Schnierrs (Rüther) – 1; Nr.21 Bäckers (Kröger).
An Gemeindebrunnen 4: 1 Im Saal (Zwischen Bäckers und Vicken Hof), 2 im Dieckssal (Straße Eyendorf) und 1 im Kolk

2. Alte und neue Flurnamen in der Ravener Feldmark
1 Sonderbarg; 2 Kraiensaal; 3 Osterbünte; 4 Lüttgenrade; 5 Brümmersaal; 6 Schimmerkuhl Pracherbarg; 7 Hohen Wegen; 8 Berggarten; 9 Lütte Bassenkuhl (Hünengrab); 10 Farkenkaben (Stuhtmann); 11 Wulfsbarg; 12 Mengkuhl; 13 Bassenkuhl, 14 Schewsbarg; 15 Heerbarg (Hirtenberg); 16 Buchkuhle, 17 Fuhrenkuhl; 18 Lübskuhlen;19 Jahrhundertbarg; 20 Brandwiesen; 21 Welle; 22 Fischdiekn; 23 Farkenkaben (Müller); 24 Lange Wiesen; 25 Seute Barg; 26 Seute Grund; 27 Am Sandweg; 28 Opferbarg; 29 Achtern Opferbarg; De Torn; 30 Vor den Welle; 31 Burgorn; 32 Peerhagen; 33 Im Moor; 34 Upn Pohln; 35 Osterbünte; 36 Keesbubudel; 37 Kolk; 38 biden Immtun; 39 Stadtgrund; 40 Hohle Kuhle; 41 Imkenbarg; 42 Ackern; 43 Am Dieck; 43 Schepwasch; 44 Dicke Böcks; 45 Wischbacke; 46 Bethenkamp; 47 Kökenbarg; 48 Bi de Hünengräber; 49 Strietbarg; 50 Streitkuhl; 51 Vosslöcker; 52 Hempland, 53 Lurencamp; 54 Westerhoop; 55 Lütte Himbusch; 56 Vor dem Himbusch; 57 Wolpercamp; 58 Groote Himbusch; 59 Achtern Himbusch; 60 Heerensal; 61 De Witwenkoppel; 62 Bien Hus; 63 Blocksberg; 64 Mehsensdaal; 65 Heidbarg; 66 Harmsbarg; 67 Wersbarg; 68 Hasselcamp; 69 Maddensbleke; 70 Hasenbarg (Brammer); 71 Vor dem Wohld; 72 De lange Balke;, 73 Im Graben vor dem Wohld; 74 Schwatte Barg (Ottensen); 75 Hasenwinkel; 76 Pinkes Eick, 77 Hemdlandseck; 78 De Ole Kamp; 79 bi den groten Beuken; 80 Dieksool; 81 Bi denn Hörkappalboom; 82 Hustedt,Hustedter Born; 83 Burnsbüttel; 84 Witting; 85 Gortengronbalken (?); 86 Charlottensruh; 87 Witwenland; 88 Himmelsacker Schinnenkuhle.

3. An Schafställen
1. Stuhtmann (Brammer) hinter der Pinkus Eiche
2. Vicken (Gellersen) hinter dem Himbusch nahe der Straße Raven Evendorf
3. Härrs (Müller) im Hiersal (Westseite)
4. Wölper Am Hasselcamp Westseite bei den hohen Tannen.
5. Stuhtmann (Brammer) hinter Pinkes Eick;

In der Madeleinbleke soll ein kleiner Brunnen zum Schaftränken gewesen sein.

Hinweis:
Diese Aufzeichnungen wurden von dem Altbürgermeister Heinrich Dittmer handgeschrieben überliefert und von dem Lehrer Karl Methling, der seit 1960 an der einklassigen Schule in Raven tätig war, mit der Maschine geschrieben.

Aus der Schulchronik: Flurnamen in der Feldmark Raven

Lehrer und KÜster Wolter hat Ravener Flurnamen zusammengestellt und hier und da eine Übersetzung aus dem Plattdeutschen mitgeliefert; was die Bedeutung von „Von der vor No.“ bedeuten soll, wird nicht klar:

  Flurname Lage Mutmaßliche Bedeutung des Namens
Vom
Orte
Von der
vor No
1. Opferberg Nordöstl. Opferstätte zur Zeit des Heidentums
2. Ehmkenberg Östl. Südl. Ehmk = Ameise?
3. Auf dem Ackern Östl. Östl.
4. Im Diek Östl. Südl. Teich
5. Dicke Böx Neuer (Scherz) Name?
6. Linden- oder
Linienkamp
Kamp = bestimmtes, abgegrenztes, nicht immer eingehegtes
Landstück
7. Strietbarg Raven-Wetzener Grenze, vielfach umstritten
8. Voßlöcker Fuchsbau
9. Sötenberg Gewinnung des Honigs?
10. Vor d. Welle Welle = Quelle
11. Langenwieser Wiese – Holzung
12. Brandwieser Vielleicht durch Feuer zerstört
13. Bassenkuhlen Von den Wildschweinen
14. Menkuhlen
15. Hochwegen Wege auf der Höhe
16. Buchkuhlen Buchenwald in der Niederung
17. Ortbünte Bünte, ahd. Bienda = eingehegtes Grundstück
18. Sonderberg Der Berg mit dem Raver Sunder
19. Lütte Rede Kleine Waldausrodung
20. Pracherbarg Pracher = Bettler
21. Brümmeldahl Von Brombeeren? Tal
22. Schmierersberg Grenzberg
23. Vor dem Wohld Wohld = Wald
24. Ohlenkamp Siehe Bemerkung für Nr. 6 Binnenkamp[1]
25. Pinkers Eek Eiche
26. Barbuschsaal Teich beim Barbusch
27. Bergebusch
28. Mesendahl Dohr Meseke = Meise, Dahl = Tal, Dohr = vielleicht Dornen
29. Heerensaal Teich und Land der Hörigen[2]
30. Haßelkamp Haselbüsche
31. Husstähg born Stelle eines früheren Hauses
32. Hasenbarg Hasen?
33. Mattensbleek Bleek = abgegrenztes Landstück, Fläche/Land der Martinskirche zu Raven
34. Im Graben Einfriedung durch einen Graben
35. Himbusch Von Hinden (Hirschkuh) oder Himbeeren
36. Westerhoop Hoop = Haufen, ringförmige Stelle, Berg nach Westen gelegen
37. Wölperkamp Landstück der Familie Wölper
38. Suhrenkamp Suhr = ausgedörrt, trocken
39. Meesdohr
40. Peerhagen Einfriedung für Pferde
41. Im Moor
42. Pörder
43. Osterbünd Siehe Bemerkung bei Nr. 17 Oster = Osten
44. Keesbüdel
45. Gretengorenbalken Balken = Bezeichnung für langgestreckte Flurstücke oder zwischen den Äckern liegen gebliebene Heizstücke (Holzstücke?)
46. Im Kolk Wasserloch
47. Heerbarg Bezeichnung mit der Wohnung des Gemeindeherden
(eher: der Gemeindehirten)
48. Wäben
49. Kullhof
50. Blankenhof Besitzer des Gartens hieß Blanke
51. Buhrgorn Garten der Bauern
52. Buhrsahl Brunnen
53. Dieksood Brunnen beim Teich

Quelle: Schulchronik Raven, S. 359ff.

[1]  Unter 6) steht „Lindenkamp oder „Linienkamp“ – wohl ein Übertragungsfehler

[2]  eher: der Hirten

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